Nachhaltige Innovation: Wie HANS KOHLER AG und Suter Inox AG mit «Green Steel» die Edelstahlbranche revolutionieren

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Der Bedarf nach echter, transformativer Nachhaltigkeit ist aktueller denn je, nicht nur wegen den ökologischen und sozialen Herausforderungen, sondern auch weil der Handlungsdruck auf Unternehmen von Regulatoren, Kunden und Investoren steigt. Eine Vielzahl an Unternehmen macht sich zunehmend Gedanken darüber, wie sie die Reduktion von CO₂-Emissionen vorantreiben können, um mit nachhaltigen Produkten zukünftige Kundenbedürfnisse zu erfüllen und auch um dem eigenen Anspruch an umweltfreundlichen Produkten gerecht zu werden. Die beiden Schweizer Traditionsunternehmen HANS KOHLER AG und Suter Inox AG beschreiten einen gemeinsamen Weg und nutzen «Green Steel»-Edelstahl, um eine umweltfreundlichere Produktion im Küchenbereich anzubieten. Der eingesetzte «Green Steel»-Edelstahl weist im Vergleich zum weltweiten Industrieschnitt einen bis zu 92 % geringeren CO₂-Ausstoss aus. Der Einsatz dieser Produkte und die Innovationskraft unterstreicht das Engagement beider Firmen für Tradition und eine umweltfreundliche Produktionsweise.

Patrick Berger
Werbeleiter
25. März 2025
Marco Borter, Attila Castiglioni

Erfahren Sie mehr zu dieser spannenden Zusammenarbeit im Rahmen des Interviews mit dem Co-CEO der Suter Inox AG, Attila Castiglioni und Marco Borter, dem CEO der HANS KOHLER AG.

 

Das Thema Nachhaltigkeit ist immer präsenter. Je nach Unternehmensgrösse sind Unternehmen verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsreport zu erstellen. Welchen Einfluss haben diese Marktgegebenheiten und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten auf Ihr Unternehmen und wie beeinflusst dies Ihre Strategie?

Marco Borter: Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Produkten hat in den letzten Jahren in diversen Industriezweigen erheblich zugenommen. Auch die Edelstahlindustrie legt einen verstärkten Fokus auf die Reduktion des CO₂-Ausstosses im gesamten Wertschöpfungsprozess. Aus diesem Grund ist es auch für uns als Edelstahlhändler wichtig, dass wir Edelstahlproduzenten als Partner haben, welche die internationalen und nationalen Vorschriften zum Thema Nachhaltigkeit einhalten und diese sogar übertreffen. Outokumpu als Produzent unserer «Green Steel»-Edelstahlbleche ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Herstellung von rostfreiem Edelstahl. Das Unternehmen hat das Ziel, bis 2050 eine klimaneutrale Edelstahlproduktion sicherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Outokumpu eine umfassende Dekarbonisierungsstrategie entwickelt, die auf drei Säulen basiert: Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energiequellen und Entwicklung innovativer Produkt- und Produktionstechnologien. «Green Steel» ist dabei das Schlagwort, das die Bemühungen des Unternehmens in Richtung einer CO₂-neutralen Produktion zusammenfasst.

Die Marktgegebenheiten und die aufkommende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten haben einen entsprechenden Einfluss auf unser Produktsortiment und damit auch auf die Strategie. Sie treiben unsere Prozesse zur kontinuierlichen Verbesserung an und führen uns dazu, innovative und nachhaltige Produkte für Kunden anzubieten. Damit wird das Vertrauen unserer Kunden und unsere Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Die Suter Inox AG ist ein sehr gutes Beispiel hierfür. Die Firma ist ein Vorreiter und bearbeitet dieses Thema aktiv.

 

Attila Castiglioni: Mit der von Marco Borter erwähnten Ankündigung der «Green Steel»-Produkte, konnten wir das Thema bei uns in der Produktentwicklung ebenfalls aufnehmen. Nachhaltigkeit ist für die Suter Inox AG nicht die Folge eines Bedürfnisses von aussen, sondern seit jeher ein fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie, unserer DNA. Als Schweizer Familienunternehmen haben wir eine langfristige Perspektive und übernehmen Verantwortung – für unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und die Umwelt.

In Bezug auf die Fertigung unserer Produkte basiert dies auf drei Säulen: erstens der bewusste Einsatz ressourcenschonender Materialien, zweitens eine umweltfreundliche Produktion mit möglichst geringen CO₂-Emissionen und drittens die Langlebigkeit unserer Produkte. Edelstahl ist von Natur aus ein nachhaltiges Material – langlebig, pflegeleicht und zu 100 % recycelbar.

Mit der Einführung und Verarbeitung von «Green Steel» in unseren Arbeitsplatten, Spülen und Becken gehen wir den nächsten konsequenten Schritt, um unseren ökologischen Fussabdruck weiter zu minimieren.

Wir handeln nicht, weil es gerade wichtig ist, sondern weil es das Richtige ist. Das war schon immer unsere Haltung.

Mit den von Ihnen eingesetzten «Green Steel»-Edelstahlblechen, bieten Sie dem Kunden ein möglichst nachhaltiges Produkt an. Ist der Markt für dieses Angebot in der Schweiz vorhanden und was für Vorteile hat der Kunde?

Marco Borter: Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, auch im Einkauf. Die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und die Notwendigkeit, unser Klima zu schützen, werden als zentrale Themen adressiert. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die weltweiten Ereignisse, wie die Corona-Pandemie, diverse Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, dem Thema Nachhaltigkeit Wind aus den Segeln genommen haben. Im Jahr 2026 soll der «Carbon Border Adjustment Mechanism» (kurz: CBAM; deutsch: CO₂ -Grenzausgleichsmechanismus) eingeführt werden, der dazu dient, dem Risiko der Verlagerung von Treibhausgasemissionen (Carbon Leakage) in Länder ohne oder mit geringeren Ambitionen zur Reduktion von CO₂-Emissionen entgegenzuwirken.

Bezüglich der Vorteile für den Kunden ist das Thema vergleichbar mit anderen Industrien. Warum soll jemand ein Auto kaufen, welches weniger CO₂ ausstösst? Warum werden nachhaltige Nahrungsmittel gekauft, welche ein Preispremium gegenüber den Standardprodukten haben? Der Markt bzw. die Kunden bestimmen die Nachfrage. Die Entscheidung für den Kauf von nachhaltigen Produkten muss jeder für sich selbst treffen. Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit bieten, von einem Produkt, das einen deutlich geringeren CO₂-Ausstoss hat und somit zur Reduktion der Umweltbelastung beiträgt, zu profitieren. Gleichzeitig stehen die «Green Steel»-Produkte für hohe Qualität und innovative Produktionsmethoden, die den neuesten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Bezüglich des Preispremium ist zu ergänzen, dass mit der potenziellen Einführung von CBAM, die heute noch teureren Circle Green® Produkte an das Preisniveau von normal hergestellten Edelstahlprodukten angeglichen werden.

Attila Castiglioni: Wir sind schon der Meinung, dass es ein grosses Bedürfnis nach ökologischen Produkten gibt. Natürlich ist das Preispremium ein wichtiger Punkt – ebenso wichtig ist aber auch, dass unsere Produkte, welche nicht mit «Green Steel» produziert werden, nicht «minderwertiger» sind. Selbstverständlich haben sie nicht den deutlich reduzierten Fussabdruck. Die Entscheidung für «Green Steel» war für uns jedoch trotzdem naheliegend. Wir entwickeln unsere Produkte ständig weiter und suchen nach Möglichkeiten, noch ressourcenschonender zu arbeiten.

Bei der Entwicklung unserer «Green Line»-Arbeitsplatten geht es nicht nur um den Edelstahl allein. Sämtliche Komponenten – von der Trägerplatte bis hin zu den Klebstoffen – sind gezielt darauf ausgerichtet, so ökologisch wie möglich zu sein. Die Trägerplatten stammen aus nachhaltiger Produktion, sind mit «Schweizer Holz» zertifiziert und es werden biobasierte Klebstoffe verwendet.

Für unsere Kunden bedeutet das, dass diese Edelstahl-Arbeitsplatten, Spülen und Becken nicht nur langlebig, funktional und hochwertig sind, sondern auch konsequent nachhaltig gedacht wurden.

Wir wollen unseren Kunden die Möglichkeit bieten, bewusst eine klimafreundlichere Wahl zu treffen – ohne dabei Kompromisse bei Design, Qualität oder Funktionalität eingehen zu müssen.

Unsere Mission ist klar: Wir wollen den Massstab für zukunftsorientierte Edelstahlprodukte im Küchenbereich setzen und dabei aktiv zur Reduzierung der CO₂-Emissionen in unserer Branche beitragen.

Attila Castiglioni und Marco Borter beim Interview

 

Warum arbeitet die Suter Inox AG und die HANS KOHLER AG im Bereich «Green Steel» zusammen?

Marco Borter: Beide Unternehmen teilen ähnliche Werte und Visionen, die auf Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit abzielen. Diese gemeinsamen Werte schaffen eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Gleichzeitig haben beide Familienunternehmen eine lange Tradition im Schweizer Markt. Sowohl die HANS KOHLER AG als auch die Suter Inox AG verfügen über eine starke Marktpräsenz und eine ausgezeichnete Reputation in ihren jeweiligen Branchen. Die langjährige Erfahrung und das erworbene Vertrauen ihrer Kunden sind wertvolle Ressourcen, die in eine Partnerschaft eingebracht werden können. Durch die Bündelung ihrer Stärken können beide Unternehmen den Kunden auch im Bereich Nachhaltigkeit Produkte anbieten und damit die Marktbedürfnisse erschliessen.

Attila Castiglioni: Unsere Partnerschaft mit HANS KOHLER AG beruht auf einer gemeinsamen Überzeugung: Qualität und Nachhaltigkeit müssen Hand in Hand gehen. Beide Unternehmen haben jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Edelstahl und verstehen die Verantwortung, die damit einhergeht.

Durch diese Zusammenarbeit mit KOHLER können wir hochwertige, zukunftsweisende Küchenlösungen anbieten, die in der Schweiz gefertigt werden und höchste ökologische Standards erfüllen.

Unsere Edelstahl-Arbeitsplatten, Spülen und Becken überzeugen damit nicht nur durch Ästhetik und Funktionalität, sondern tragen auch aktiv zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. Diese Partnerschaft schafft echten Mehrwert – für uns, unsere Kunden und die Umwelt. 

Geben Sie uns doch bitte einen Ausblick in die Zukunft. Werden Sie zukünftig nur noch «Green Steel»-Produkte am Markt anbieten?

Marco Borter: Wir richten unsere Leistungen auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus. Dazu überprüfen wir laufend unser Produkt- und Dienstleistungsangebot. Aufgrund der steigenden Nachfrage im Bereich «Green Steel» haben wir mit dem Angebot der Circle Green® Produkte unser Produktportfolio erweitert und ein aufkommendes Marktbedürfnis erschlossen. Die zukünftige Entwicklung in diesem Bereich wird massgeblich von den Kundenbedürfnissen, technologischen Fortschritten und regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Mit den Circle Green® Produkten haben wir einen weiteren Schritt gemacht, um dem Thema Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind für uns essenziell, um jeden Tag aufs Neue das Beste zu geben – für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Gemeinschaft.

 

Attila Castiglioni: Unser Ziel ist es, den Anteil ressourcenschonender Materialien stetig zu erhöhen. Mit der Einführung der «Green Line» haben wir einen wichtigen ersten Schritt getan, dies noch deutlicher zu kommunizieren. Wir sind uns auch bewusst, dass ein Wandel in der Materialwirtschaft Zeit braucht.

Immer mehr Menschen und Unternehmen legen Wert auf umweltfreundliche Herstellungsprozesse und bewussten Konsum – mag es dafür auch unterschiedliche Treiber geben. Diese Entwicklung eröffnet neue Chancen für innovative Lösungen. Durch gemeinsame Ziele und einer engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern können wir nachhaltige Alternativen schaffen, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch überzeugen. Langfristig möchten wir unser Portfolio weiter ausbauen und unseren Kunden eine noch grössere Auswahl an ökologischen Lösungen für die Küche bieten.

Ob eine vollständige Umstellung auf «Green Steel» möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa von der technologischen Entwicklung, der Verfügbarkeit der Rohstoffe und der Nachfrage. Doch eines ist sicher: verantwortungsvolles Handeln ist und bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur und wir werden weiterhin Produkte entwickeln und anbieten, die Qualität, Langlebigkeit und Umweltbewusstsein vereinen.

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Roland Hangartner

Produktleiter «Bleche / Bänder»

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