Intelligente Dienstleistungen schnell an den Markt – menschenzentriert, hochwertig und mit Kundennutzen
Unternehmen
Ein Blick in die Zukunft mit Marco Borter
CEO
Im Gespräch mit Marco Borter
Mit der erfolgreichen Nachfolgeregelung bei KOHLER ging ein tiefgreifender Transformationsprozess einher. Marco Borter, der seit 2023 als CEO an der Spitze des Unternehmens steht, hat diese Entwicklung massgeblich mitgestaltet. Hier berichtet er über die Herausforderungen und Fortschritte, die KOHLER seit 2018 geprägt haben – und warum die Firma zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Wo steht KOHLER heute und wie siehst du den bisherigen Transformationsprozess?
Marco: In Sachen Edelstahl sind wir schweizweit führend in der Lagerhaltung, Logistik und Sortimentsbreite. Seit 2018 haben wir in Change und Innovation markante Fortschritte erzielt. Wir haben verschiedene digitale Marketingmassnahmen erfolgreich umgesetzt und kundenzentrierte Methoden verstärkt. Ein spannender Aspekt unserer Entwicklung ist die Analyse von internen und kundenbezogenen Datenströmen, die mit der Erfahrung laufend effizienter werden. (schmunzelt)
Aktuell stehen wir vor zwei Herausforderungen: der ERP-Optimierung nach der kürzlichen Ablösung und dem Ausbau der neuen Kundenplattform. Im Vergleich zu Branchen wie dem B2C-Onlinehandel oder der Automobilindustrie hinken wir noch ein wenig hinterher. Wir arbeiten aktiv daran, unsere eigenen Standards zu setzen und uns kontinuierlich zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Herausforderungen rund um Datennutzung und Digitalisierung bereits optimiert haben und dies in Zukunft weiter ausbauen. Die nächsten Challenges zeichnen sich bereits am Horizont ab mit Themen wie KI und steigendem Automationsgrad in der gesamten Wertschöpfungskette bei immer kürzer werdenden Zeitintervallen.
Wie hast du den Strategieprozess aufgebaut und welche Instrumente haben sich bei der Umsetzung bewährt?
Marco: Das Fundament des Strategiehauses sind immer die Menschen. Keine Entwicklungsanstrengung kann gelingen, wenn man Ängste nicht ernst nimmt und versucht, diese abzubauen. Das bedeutet, das Verständnis bei den Mitarbeitenden zu fördern und verschiedene Meinungen einzubeziehen. Aus meiner Sicht kann man diese Vorgehensweisen unter dem Begriff «Wertschätzung» zusammenfassen. Die Gesamtleitung eines Unternehmens tut gut daran, die Mitarbeitenden aller Stufen und ihre Befindlichkeiten ernst zu nehmen und immer auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Im Verlauf des Strategieprozesses haben wir dann auf bewährte Instrumente gesetzt. Zum Beispiel arbeiten wir mit regelmässigen Feedbackschleifen. Sie sind zentral, um sicherzustellen, dass die Strategie mit den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und der unternehmerischen Ausrichtung in Einklang steht. Partizipative Ansätze fördern Transparenz und schaffen ein gemeinsames Verständnis und Engagement für strategische Ziele. So haben wir beispielsweise die Vision und die Grundlagen für die neue Kundenplattform (Online-Shop mit diversen Funktionalitäten) mit einem Team von Mitarbeitenden unterschiedlicher Abteilungen erarbeitet. Diese Erkenntnisse bildeten den Ausgangspunkt für die Lancierung der Portal-Konzeption und der Wahl eines idealen Umsetzungspartners.
Auch die Implementierung eines transparenten Monitoringsystems hat sich bewährt, um Fortschritte zeitnah zu verfolgen und agil auf Veränderungen reagieren zu können. Entscheidend war, den Strategieprozess als dynamischen, partizipativen Rahmen zu gestalten. Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der gezielte Einsatz bewährter Instrumente schaffen ein top Umfeld für die erfolgreiche Umsetzung unserer Transformation. Fast noch wichtiger ist der Effekt des «invented here»: Teammitglieder, die relevante Basisarbeit mitentwickeln, sind immer ein Teil der Lösung und spielen diese Wertschätzung mehrfach multipliziert zurück.
Bleiben wir beim Menschen: Was treibt dich am meisten an?
Marco: Mich treibt die Überzeugung an, dass die schnelle Markteinführung von Innovationen entscheidend zum Unternehmenserfolg beiträgt. Die fortschreitende Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weshalb bei uns die anfängliche Zurückhaltung gegenüber digitalen Erlösquellen einem Verständnis für deren Potenzial gewichen ist. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Verfünffachung unseres Umsatzes im Online-Handel seit Beginn unserer technologischen Erneuerung vor noch nicht allzu langer Zeit.
Es ist faszinierend zu sehen, wie die anfängliche Skepsis einer selbstverständlichen Akzeptanz weicht und das erkannte Wachstumspotenzial das Unternehmen vorantreibt. Dieser Effekt zeigt, dass mutige Investitionen in innovative Technologien nicht nur den Gewinn steigern, sondern auch die Marktposition festigen.
Wie meistert man Mammutprojekte wie ERP und Kundenplattform?
Marco: Nehmen wir die ERP-Ablösung. Entscheidend ist, das Grossprojekt in sinnvolle Teilprojekte zu zerlegen und für jeden Bereich einen Verantwortlichen mit hoher Eigenverantwortung zu haben. Dabei spielt die Sicherstellung einer transparenten und zeitnahen Kommunikation eine wichtige Rolle. Nur so kann die Identifikation mit dem jeweiligen Aufgabenbereich wachsen und gedeihen. Der Begriff «Ownership» wird bei uns immer mehr zur Realität. So gelingen Teilerfolge, Verdienste und Errungenschaften, die den Beteiligten nachhaltig positiv in Erinnerung bleiben. Wir feiern unsere Fortschritte – und mit «wir» meine ich das gesamte KOHLER-Team vom Lagermitarbeitenden bis zum Eigentümer.
Gleichzeitig sind die Anforderungen und Ansprüche hoch. Hier versuche ich stets den Überblick zu behalten, um Überforderung oder Unzufriedenheit zu vermeiden. Durch klare Kommunikation und die Förderung von «Ownership» schaffen wir nicht nur eine effektive Projektstruktur, sondern auch eine positive Dynamik, in der sich die Teammitglieder mit ihren Aufgaben identifizieren. Dies ermöglicht nicht nur das Erreichen von ambitionierten Meilensteinen, sondern trägt auch dazu bei, dass die Beteiligten stolz auf ihre Leistungen sind und motiviert bleiben.
Ein Team von Expertinnen und Experten spielt also eine grosse Rolle?
Marco: Absolut. Entscheidend für ein erfolgreiches Vorankommen ist das Gesamtorchester aus internen und externen Kräften, eine ausgeprägte Empathie und eine menschenzentrierte Grundhaltung. Dies hilft auch in der Vermittlung und Vertrauensbildung gegenüber dem Eigentümer, um in regelmässigen Schritten die Rückversicherung des geschenkten Vertrauens in die Führung zu erneuern.
Bei uns geht es derzeit sehr schnell voran. Es ist eine besondere Herausforderung, die digitalen Bauprojekte mit den sich ständig ändernden Bauprozessen in Einklang zu bringen. Als Organisation haben wir akzeptiert, dass bedeutende Innovationsschritte oft Anfangsprobleme mit sich bringen, die wir kontinuierlich lösen müssen. Frustration und Resignation bringen uns nicht weiter, auch wenn es hohe Hürden zu nehmen gilt. Wir setzen nicht auf Perfektionismus, wir bringen funktionierende und intelligente Dienstleistungen schnell auf den Markt. Das ist unsere Maxime für jedes Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekt.
Welches Rüstzeug an Erfahrungen und Wissen aus früheren Engagements hilft dir bei der Transformation und Zukunftsausrichtung von KOHLER?
Marco: Offenheit ist das A und O bei Innovationsprojekten. Das klingt selbstverständlich, ist aber eine Frage der Disziplin und Geradlinigkeit im Umgang mit Menschen. Offenheit gilt auch für Megatrends wie Blockchain oder künstliche Intelligenz, um zu prüfen, wie und mit welchem Nutzen wir diese neuen Technologien für uns einsetzen können.
Gleichzeitig habe ich als Management Mitglied eines bedeutenden Autobauers gelernt, konsequent und adäquat zu kommunizieren. Nur so ist es möglich, die oben erwähnte Aktivierung der Organisation bzw. der einzelnen Teams bis hin zur gesamten Belegschaft zu erreichen. Keine der heutigen Herausforderungen ist aus meiner Sicht ohne echte Teamarbeit und gezielte Befähigung der einzelnen Fachkräfte zu bewältigen. Jede einzelne Person wächst für sich und im Team – aber erst im Zusammenspiel bei abteilungsübergreifenden Initiativen multipliziert sich die Fähigkeit, schwierige Herausforderungen zu meistern.
Worin siehst du die grössten Herausforderungen für eure Branche?
Marco: Die Bedeutung der IT-Sphäre mit allen damit verbundenen Webservices und Datenthemen wird nicht stagnieren, sondern weiter zunehmen. Dieser unaufhaltsame Trend unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung und Weiterentwicklung der technologischen Infrastruktur. Dabei wird die Komplexität der digitalen Mittel weiter steigen, was eine strategische Herausforderung für jedes Unternehmen darstellt.
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass trotz der rasanten technologischen Entwicklungen die beteiligten Menschen im Team, bei Partnern und Kunden für den Erfolg entscheidend sind. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen technologischer Exzellenz und menschlichen Qualitäten zu finden. Es ist nicht nur wichtig, in hochentwickelte Technologien zu investieren, sondern auch dafür zu sorgen, dass diese Technologien von den Menschen optimal genutzt werden können: «Tech follows Human», um es in einem geflügelten Wort auszudrücken.
Die erfolgreichsten Marktteilnehmer werden zweifelsfrei diejenigen sein, die das Beste aus der Kombination von menschlichen Qualitäten und technologischer Exzellenz herausholen. Es geht nicht nur darum, sich die neuesten trendigen Spielereien anzueignen, sondern die involvierten Menschen in den Mittelpunkt der digitalen Transformation zu stellen. Unternehmen müssen sich auf die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Anpassungsfähigkeit konzentrieren. Nur so gelingt es, die Herausforderungen des Wandels in unserer Branche erfolgreich zu meistern.
Was bringt die Zukunft für KOHLER? Wo steht KOHLER im Jahr 2043?
Marco: Für uns sind unsere Kernattribute entscheidend, die uns auch in Zukunft als Wegweiser und Kompass dienen: Vertrauen, Freude, Leistung, Geschwindigkeit und Glanz leiten uns auch weiterhin als unvergängliche Prinzipien, um unser Denken und Handeln zu reflektieren. Das Streben nach dem «Next Level» ist die Grundhaltung unseres Teams und unserer gesamten Organisation – aus Tradition seit mehr als 100 Jahren.
KOHLER: Glanz, Vertrauen und Effizienz im Edelstahlhandel
Erfahren Sie mehr über die Positionierung von KOHLER, das umfangreiche Sortiment und die Verpflichtung zu Qualität und Effizienz im Edelstahlhandel.
Sinnstiftende Partnerschaften: KOHLER fördert Sport, Innovation und Wissenschaft
KOHLER legt grossen Wert darauf, bedeutsame Aktivitäten zu fördern und sich in einem engagierten Netzwerk als aktive Playerin zu positionieren.
HANS KOHLER AG - Ihre Nr. 1 für Edelstahl
Die HANS KOHLER AG ist eine eigenständige, unabhängige Handelsunternehmung mit Sitz in Zürich.